Arugambay





30. März 22

Ihr seht, es hat funktioniert.


 Bis zum ersten Busstop war es noch richtig kühl. Es ging wieder über Ella und dann weiter hinunter bis Welawaya.


Es gibt auch einen Direkt Bus nach Arumbay, aber erst in 4,5h. Also doch die Alternativen ? Vergleiche die Zielorte der bereitstehende Busse mit meiner Karte. Einer fährt in paar Minuten nach Monoragala. Die Himmelsrichtung wäre jedenfalls östlich.  Also rein in den Bus und wieder komme ich dem Ziel 2h näher.


Bettler steigen ein um mit Gesang paar Rupies zu sammeln und Händler um die Reisenden mit allem zu versorgen.

Nächster Stop und immer noch keinen direkt Bus ans Meer, aber einer der überall abfahrenden Busse nach Colombo. Frage den Fahrer nach der Route und Bingo, er fährt nach Pottuvil und dann die Südroute über Galle nach Colombo. Da liegt mein Ziel doch auf der Strecke. Da es aber ein Bus der staatlichen Busgesellschaft ist, hält er in jedem Dorf und für Jeden der winkend am Straßenrand steht.. Ist gleichzeitig Schulbus und für auszuliefernde Pakete und Säcke wird auch schon mal ein Umweg gefahren.


Wir sind im Flachland angekommen und es geht kilometerlang am Yalle Nationalpark vorbei. Damit die wilden Elefanten nicht über die Straße laufen, und da der Hochspannungszaun bei den dauernden Stromausfällen  auch keinen Schutz bietet, wird nun zusätzlicher 2×2m tiefer Graben vor der Straße ausgehoben....

Die Ebene wird sumpfig, ideal für Nassreis und auch Zuckerrohr wird überall geerntet. 


Als nach GPS daten des Navis mein Bambushütte am Meer nur noch 100m weit ist, stoppe auch ich den Bus und werfe schon 10min später den Rucksack  aufs Bett.

Noch ist es hell, und das Meeresrauschen ist vom Beach Hut schon zu hören. Bin in der Touristenzone, aber gerade ein einziges Pärchen lässt immer wieder die Wellen auf sich prallen. Ansonsten ist der Kilometerlange Strand menschenleer.

Südlich liegen die Fischerboote am Strand



und Kühe mit vollem Bauch kommen aus der Stadt um sich auf ihrer Kuhhaut auszuruhen.  

Arumbay soll bei Surfern ziemlich angesagt sein, aber niemand ist da um auf den Wellen zu reiten. Sanddünen wachsen aus dem Strand. Eine große tote Schildkröte wird von Krähen regelrecht umlagert.  Über ein Loch im Panzer verschwinde sie im Inneren des Tiere um mit vollem Schnabel wieder aufzutauchen.


Bin schon lange an der Stadt vorbei gelaufen. Dieser Teil von Sri Lanka ist muslimisch und die Jungen einer Koranschule spielen nach der TageshitzeVolleyball...



...paar Minuten später  geht die Sonne unter.


Paar europäische Aussteiger bewohnen ein Haus im Niemannsland zwischen Dünen und einer austrocknenden Lagune. Die Wäscheleine voller Kindersachen und die Kinder toben nackt hintern Zaun. 

Kaufe mir gleich einen 5l Kanister Wasser für morgen.

Inzwischen geht es auf 9 zu. Strom scheint es heute keinen mehr zu geben. Die Betreiber der Cabana hat mir wenigstens eine Kerze gebracht. Trotz Moskitonetz haben mich einige Mücken gefunden. 

Ist ziemlich stickig in der Hütte. Wenigstens der Ventilator wäre schon angenehm..Der Handyakku hat noch 4% Ladung.  Die Powerbank muss schnellstens ran...

Jetzt ist auch noch das Handynetz tot.  Also Schluss mit bloggen, alles offline abspeichern und die Kerze ausblasen

31.3.22

Wurde glücklicherweise kurz nach Mitternacht munter, als Arumbay einen Teil seiner heutigen Stromzuteilung bekam. Schnell den post online gestellt und alle Geräte zum Laden an die Steckdose. Als ich kurz nach 5 wieder aufwache, war's das schon mit Strom und wirklich bis jetzt kurz vor um acht abends kein Strom . Täglich soll landesweit nur noch max. 8...12 Stunden Strom zur Verfügung gestellt werden. Wann welche Region ihr Kontingent bekommt,  ist Staatsgeheimnis.

Schwimme noch vor Sonnenaufgang eine Runde bevor es zu den vom nächtlichen Fang  zurück kommenden Fischern geht.

Der Fang wird gleich am Strand

versteigert. Die Fische auf dem folgendem Bild gehen für knapp 30€ an den Zwischenhändler.

 Fünf Fischer müssen sich diese Tageseinkommen teilen  und da ist der wertvolle Diesel noch gar nicht dabei...
Die kleineren Fische werden per Rad von Verkäufern in der ganzen Stadt verteilt.
In Potovil, dem nächsten Ort , der durch eine Lagune von Arumbay getrennt ist,

gibt es sogar einen Fischmarkt. Ein Hai-Kindergarten ist ins Netz gegangen. Der Händler will von mir 30 Cent pro Hai, wenn ich mehr will bekomme ich Rabatt

.


An der Hauptstraße eine muslimische Schule. 400 Schüler, davon 20% Christen bereiten sich auf den Morgenapell vor. Die Genehmigung zum Fotografieren muss ich mir aber erst vom Direktor holen.

.


Potovil hat nicht so auf Tourismus gesetzt und ist so wegen Covid nicht ganz so schlimm betroffen. Aber jeder will mir etwas verkaufen.  



 Bis gestern wurden die Tankstellen noch von der Polizei bewacht, heute stehen 2 bis 3 Militärs mit Maschinenpistolen davor.  Mein Versuch sie zu Fotografieren wird rigoros unterbunden. Gegen meinen lautstarken Protest können Sie aber nichts tun. Warum bin ich nur der einzige, der sich sichtbar aufregt.
Teste mal den heutigen Schwarzmarkt Wechselkurs. Hab ich vor 2Wochen noch 270 Rupien /€ bekommen. Heute werden mir heute schon 350 angeboten. Kaufe mir den "Daily mirror". Werde heute Nachmittag mal die Regierungsmeinung lesen.  Eine Schlagzeile auf der Titelseite: " Auch ein Minister will zukünftig nicht von den Stromausfällen  ausgenommen werden. .
Potuvil hat ein neue Moschee.  Nachdem ich mir auch die Füße gründlich gewaschen habe, darf ich in den Gebetssaal. 

Derweilen läd sich das Militär beim Imam  ein.  
...dann geht es zur Fotopirsch kreuz und quer durch die Straßen.





Verlasse die Hauptstraße Richtung Meer..







In einer Sanddünen nisten eine Kollonie bunter Segler. (Bienenfresser?)


Die Hitze ist inzwischen kaum auszuhalten und ich nehme jede Einladung an mich zu den Leuten in den Schatten zu setzen.


So  komme ich auch bei eine kleinen Händler zum sitzen. Sein Tip, wenn man Elefanten sehen will, gib es in Lahugalle, ca 20km von hier eine Straße, die direkt durch den Nationalpark läuft und den Elefanten als Wanderweg zwischen zwei Seen dient. Ein Anruf und kurze Zeit später hält ein Tuk Tuk Fahrer, der mich zu der Stelle bringt.

Und es ist wirklich kein fake.  Wilde Büffel grasen,



blühende Wasserpflanzen ab. 100m von mir sonnt sich ein Krokodil

und  überall Schwärme von Vögeln. Obwohl Schilder es verbieten laufe ich tiefer in den Nations Park. Überall Elefantenspuren und deren großen Dunghaufen. Ist schon ein kribbelndes Gefühl, so allein auf den Tierpfad zu laufen.  Störe eine Schildkröte beim Abendbrot.

Auf der anderen Seite der Straße tauchen in über einen km drei Elefanten auf, sind aber selbst durch das Tele nur winzig. Mein Tuk Tuk Fahrer bekommt einen Anruf. Paar Kilometer von hier ein Elefant direkt an der Straße und gleich darauf der nächste Anruf mit noch einen gesichteten Elefanten. Rein ins Tuk Tuk ....




 und da steht ein mächtiger Elefantenbulle hinter der flachen Mauer eines Tempel und frißt. Obwohl der Bulle die Mauer leicht Eindrücken könnte, wage ich mich bis 3m an das Tier. Mein Fahrer bekommt Angst um mich. Back, Back, it's a wild elefant. Drücke in der Dämmerung wieder und wieder auf den Auslöser...


Mein Fahrer erzählt mir, dass er in den 15 Jahren, in denen er mit Touris diese Straßensafari macht selbst noch nie so nah an einen solchen Koloss heran gekommen ist.

... Panama ist ein kleiner Ort 15km südlich von hier. Dort gibt es ebenfalls so einen Wildwechsel und das flache Sumpfland soll voller Krokodile sein.   Hänge noch einen Tag im Beach Hut ran. Morgen abend  versuchen wir beide noch mal unser Safari Glück.


Darf auf keinen Fall die nächste Stromphase verpassen. Die Akkus müssen alle nachgeladen werden...
Bei den bisherigen Stromabschaltungen lief wenigstens das Handy  Netz noch, seit gestern werden selbst die Funkmasten abgeschalten  und Diesel für dem daneben stehenden Generator gibt es auch nicht.
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Es ist 2:15 und die Bilder des Blog waren innerhalb einer Stunde hochgeladen. Handy und  Stirnlampe müssen  unbedingt auch noch ans Ladegerät. Seit paar Minuten tobt ein Gewitter. Welch eine frische Luft.

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Damit ihr mal seht, wie rustikal ich als Backpacker unterkommen..

Mein Haus:



Meine Nachbarn:


Mein Wohnzimmer:


1.April 2022
Langsam wirkten sich die permanenten Stromausfälle auf mein Schlafpensum aus. Wer den ganzen Tag läuft, braucht nachts seinen Schlaf und ich warte täglich in der Zeit nach Mitternacht um endlich die Akkus wieder aufzuladen...
Nachdem ich meine Hütte für eine weitere Nacht gebucht habe, sitze ich vor der Tür und lese die Zeitung von gestern:
- Tanker mit Diesel im Wert von 54 MillIonen Dollar ist zurück in internationale Gewässer gefahren, da die Reederei die gebotene Sicherheit der Bezahlung nicht akzeptiert
- Ehemaliger Gesundkeitsminister ab 11.April wegen Korruption  vor Gericht.
- Maskenpflicht kann erst aufgehoben , wenn die Boosterrate von derzeit 53% auf 80% gestiegen ist....

Brauche doch noch paar Rupies und bekomme heute schon wieder 4% mehr als gestern für einen Euro.
 Ansonsten ist heute der nördliche Strandabschnitt angesagt.



 An der kleinen Moschee am Strand wird mir erst bewusst, dass heute für alle Muslime Freitagsgebet ansteht. Vor der Hauptmoschee sind dann sogar alle Straßen verstopft,

dafür sind auf der Mainroad fast alle Geschäfte geschlossen.
..
Hatte mich ja mit meinen TukTuk Fahrer für 15:00 verabredet, um heute nochmal den Nationalpark um Panama zu erkunden.

Pünktlich steht er am Guesthaus. 
Die Gegend Richtung Süden ist noch viel interessanter als die gestrige Tour. Weite Reisfelder überall.


Große Monolithen liegen zwischen den Feldern und wirklich überall wilde Pfaue.  Ein Waran ergreift die Flucht, als das Tuk Tuk anhält

und kaum 200m weiter kommt der erste Elefantenbulle aus dem Dschungel um zu fressen.


Mein Tuk Tuk Fahrer bleibt lieber auf der Straße, ich trau mich bis weniger als 100m heran,  bis der Bulle durch Trompeten mir meine Grenzen zeigt.
Ein kleines buddhistisches Dorf renoviert seine Stupa und die dazu gehörige Buddhafigur.

Affenhorden  auf den Wiesen neben den Reisfeldern aber auch direkt auf unserem Feldweg, den es ab Panama weiter geht.

Wir fahren direkt am Hochspannungs Schutzzaun entlang, aber schon  auf der Seite des Nationalparks . Ein kleiner Fluss, um so größer das Warnschild vor Krokodilen. Aber obwohl wir mehrere Stellen ablaufen, außer paar Eisvögeln nichts zu sehen.  Der Fluss wird aus einem Auenwald gespeist. Hätte das Krokodil am Ufer gegenüber fast übersehen.

Bewegungslos mit offenen Maul wartet es auf unachtsame Affen.
Die streiten sich keine 50m vor der Gefahr. Im Wald beziehen immer mehr Vögel ihre Schlafbäume.


Zwei weitere Krokodilrücken tauchen auf um im Uferbereich zwischen Lotus und Hyazinten wieder auf Lauerstellung zu gehen. ...

Zwei Ranger sehen nach dem Rechten. Geben mir einen grünen Lotus Blütenkelch mit den noch weichen Samen drin. Die sind essbar, und geschmacklich grünen Bohnensamen ähnlich.
Mein Handy klingelt und Karin will wissen, ob ich noch lebe....
Es wird schon dunkel. Erst jetzt kommen viele der Elefanten aus dem Dschungel. Erst noch 300m weit eine Dreiergruppe,

und dann gleich noch mal drei Einzeltiere. 


Beim letzten ist es schon so dunkel, saß ich das Tier erst sehe, als mein Guide den Scheinwerfer des TuckTuk auf den nahen Elefanten richtet. Den lässt das unberührt und er überquert nur 50m hinter uns die Straße und verschwindet wieder  gefolgt von meiner Stirnlampe in der Dunkelheit.



Oh, wie schön ist Panama

Will morgen mit einen Frühbus erstmal zurück nach Mahukalugolla um dort irgendeinen Bus nach Süden zu nehmen. Direkt die Küstenstraße, da sind sich alle einig, wäre zu umständlich.

Nächster post: Katharagama

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