Katharagama

Zurück zum Inhaltsverzeichnis



2.April 

Wenn das kein Aufmacherfoto für diesen Post ist. Das passiert, wenn man in Sri Lanka mit dem Bus unterwegs ist. Und als der Bus ganz langsam an dem Elefant vorbei fuhr, steckte er sogar seinen Rüssel durch die Tür und ich hab' diesen erschreckt wieder heraus geschoben.



500m weiter lief der nächste Elefant auf der Straße....



Habe es erst jetzt auf den Fotos gesehen. Auf die Straße, die direkt durch den Yale Nationslpark führt, werfen die Leute Bananen und anderes Obst auf die Fahrbahn. Da können selbst Wildelefanten nicht wiederstehen. Wahrscheinlich wollte auch mein Elefant bei mir nur betteln?!

Die Fahrt nach Katharagama lief wie am Schnürchen. Dreimal umsteigen (einmal weil der Bus defekt liegen blieb). Doch alle Buswechsel waren jump-off, jump-on.


Katharagama ist DER hinduistische Pilgerort in Sri Lanka. Hier werden Murugan (ein sechköpfiger Gott) und  sein Söhne Shivad und Parvati verehrt.

Der nicht endende Strom von Pilgern opfert ihm Schalen voller Früchten. Ein Bramane nimmt einen Teil der Früche symbolich   entgegen und segnet den Rest. Der wird dann gleich vor dem Tempel verspeist.

Viele wollen diese gesegneten Früchte mit mir teilen.
Annanas, Mango und Bananen im Überfluss. Hoffentlich streikt da heute Nacht meine Verdauung nicht.
Der Götteranteil ist so groß, saß etwas abseits ein Hänger steht, auf dem die Gaben langsam in Gährung übergehen.



Für die überall tobenden Affen ein Festmahl.
Aber auch die Buddhisten verehren den Ort auf ihre angenehme Art.




Streife noch etwas durch die Stadt. 







Mir scheint, saß es in Kataragama deutlich mehr Armut gibt. 


Entlang  des Detagamuwa Sees eine Lehmhütte neben der anderen. Hier lebt man von den unzähligen Lotusblumen, die entweder als Opfergaben für Buddha verkauft werden (10..20 cent für zehn Blüten) oder man kann die Lotus Stengel, Blüten und die noch grünen Samen auch gleich essen.



Langsam nervt mich die tägliche Stromabschaltung. War keine 5 Minuten in meinem Hotel, - wieder powercut und alles stockdunkel. Konnte noch mit Karin telefonieren. Zu Hause eine geschlossene Schneedecke und morgen Nacht nochmals bis -13 Grad. Ich liege bei 33 Grad schweißgebadet auf dem Bett und die Stirnlampe strahlt den stehenden Ventilator an.  Inzwischen  ist zusätzlich auch noch das Handynetz und somit Internet  tot.

_____
So. 3.April

Die wenigen Grad, die es am Morgen kühler ist,  machen das laufen doch um vieles leichter.


Will natürlich noch mal in den Tempelbezirk, denn gegen zehn findet täglich eine Art Puja statt. Um den Tempelpark windet sich der Menik Gangs, ein erdfarbiger, aber nicht all zu schmutziger Fluss. Große Bäume säumen sein Ufer.

Mehrere Nashornvögel hüpfen oben in den Ästen. Habe die Lumix mit dem Tele mit, und so gelingen mir doch paar Bilder der scheuen Vögel.





Vor den beiden Haupttempeln bereiten sich wieder die Pilgergruppen auf die Zermonie vor. Welch eine Farbenpracht, wenn sie begleitet von Musikern wild tanzend sich ihren Göttern nähern.


Die Vortänzer geraten fast in Trance. 

 Sie stoßen laute Schreie aus und werfen sich in den heißen Sand. 

Der Sand ist so heiß, dass mir bei normalen darüberlaufen sofort die Fußsohlen anfangen zu brennen. Auf den schwarzen Steinen vor dem Tepeleingang ist nur darüber hüpfen möglich. 


Um nach der Opfergabe den Rest der Früchte zu essen, bleibt nur ein winziges Stück Schatten, auf den sich wirklich alle drängen.
Eine weitere Art die Götter zu Ehren, ist Kokosnüsse erst inbrünstig zu streicheln und zu küssen, um sie ausschließlich auf einem Stein zu zertrümmern. Als Höhepunkt der Puja  wird ein roter Teppich ausgerollt und Bramenen tragen unter Glockengeläut ETWAS in goldenen Tüchern eingeschlagen in die Tempel.

...von den Schalen mit den Opferfrüchten versuche ich die Scheiben saftiger Melonen heraus zu fischen. Die haben das meiste Wasser. 

Geheimtipp. Zwischen dem Hindu Tempel und der buddhistischen Stupa steht die "Küche" in der die vielen Kokosnüsse und Annanas aus der Masse der übrig gebliebenen Früchte gelesen werden. Der Rest ist wirklich Abfall, inclusiv der zuckersüßen Mangos

Für ein Lächeln bekommt man so viele Kokosnüsse wie man will. Mit der Machete geköpft gibt's das  köstlich frische Kokoswasser zu trinken.
Gegen zwölf  müssen selbst viele Pilger sich der Hitze ergeben und die Puja geht zu Ende. Meine Fußsohlen scheinen zu glühen, als ich endlich meine vor dem Tempelbezirk stehen gelassenen Sandalen wieder finde.....

Seit gestern Nacht herscht in ganz Sri Lanka der Ausnahmezustand. Alle !! Geschäfte, Restaunt und Straßenküchen sind geschlossen. Bahn und Busse mußten ihren Verkehr einstellen und den Leuten ist untersagt auf die Straße zu gegen. Die Polizei stoppt alle Autos oder TukTuks die sich nicht daran halten. Es ist schon fast gespenstig , allein auf den leeren Straßen zu laufen. Außer der Polizei und mir traut sich kaum jemand ohne Sondergenehminung auf die Straße. 
Frage einen der Polizisten, was der ganze Shit soll..." It's not a good  government..", Als ich ihm erwidere, daß auch er ein Teil der Regierung ist, findet er es gar nicht mehr lustig.
 Mein Problem, um die Hitze zu überleben, muß ich unbedingt noch paar Flaschen Wasser kaufen. Ziehe mich in mein Hotel zurück. Sollte es Strom geben, könnte ich den Rest des Tages unterm Ventilator überstehen.
...
17:00, in Zimmer 38 Grad. Noch dreht sich der Ventilator auf der höchsten Stufe und mit duschen im 30 Min Takt ist es ok. Aber der nächste Stromausfall kommt bestimmt.😥

Wenn morgen die Busse wieder fahren sollten, will ich weiter nach Tissa- ca 40km südlich von hier und nur noch paar Km vor der Küste.

Nächster post: Tissa


Kommentare