Negombo



 Während der Nacht gab's wohl ununterbrochen Strom. Die Klimaanlage ließ mich jedenfalls irgendwann doch noch ein T-Shirt drüber ziehen.

Heute wollte ich mir  den Fischmarkt von Negombo ansehen. Eigentlich sollte man möglich früh dort sein, wenn die Kutter ihren Nachtfang anlanden. Aber der Markt liegt an eine Landzunge vor der großen Lagune und auf den Weg dahin kam ich am wöchentlichen Bauernmarkt vorbei.





Was für ein Angebot. Hier verkaufen Omas, was in ihren Garten wächst aber auch Lastwagenladungen  mit Bananen und Annanas stehen zum Verksuf. Pappkartons voller Kücken warten auf einen neuen Besitzer und von Hühnern  wird die Haut samt Federn einfach herunter gerissen, bevor sie mit dem Beil auf Hühnchen Curry Größe zerhackt werden.   Die Prozedur sieht bestialisch aus, das Resultat duftet mit den Gewürzen vom Nachbarstand  aber himmlisch.



Der Küchenchef eines Hotels kauft beim Metzger seinen Tagesbedarf an Fleisch in  der Hoffnung, daß die Fliegen nicht vorher ihre Eier darin abgelegt haben.


 Neu war mir, daß Sri Lanka selbst Kaffee anbaut, die ungerösteten Bohnen müssen aber erst noch vom Schimmel befreit werden. Probiere mein erstes Kokosnuss Öl (doch ziemlich Geschmacksneutral) 

Und komme endlich zu meinen Mini-Bananenfrühstück.

... In einen Hindu Tempel durfte ich mit meinen Shorts nicht 'rein, dafür war ich bei den Vorbereitungen einer Totenfeier herzlich willkommen.

Obwohl die Familie inzwischen christlich ist, der vor drei Monaten verstorbene Opa war Budhist, und da gibt es die große Verabschiedungsfeier erst ein Viertel Jahr später.


Hatte mir als Fischmarkt nur eine große Halle vorgestellt, aber hunderte Singalesen waren damit beschäftigt, die immer neuen Fischberge auszunehmen und zu zerlegen.  Die Menge der Abfälle ist so riesig, daß selbst die Schwärme von Vögeln sie nicht verputzen können

und so verfaulen Eingeweide und Kiemen am Stand, bis vielleicht eine große Welle sie zurück in den Ozean spült. 

Ein Großteil der Fische wanderte in stinkende Fässer um zu fermentieren oder nur unter Plastikplanen, wohl zum gleichen Zweck. 
 

Ihr könnt Euch den Gestank nicht vorstellen, wenn die Fischpampe wieder aus den Fässern geholt wird um danach auf Kokosmatten zum trockenen ausgelegt zu werden.

Das scheint Tage zu dauern, in denen die Fische immer wieder gewendet werden. Habe selbst jetzt noch den wirklich üblen Geruch in der Nase...
Thunfisch wird in Unmengen aus dem Meer gefischt, meist noch viel zu kleine Exemplare, aber auch bis zu 2 Meter lang.  Mantas und Marlins wandern direkt zum Frisch Verkauf, 






Selbst die Fischhaut und die Wirbelsäulen größer Fische wird auf LKWs verladen, um irgendwie industriell weiter verarbeitet zu werden.
 



Am Hafen eine Werft, in der lecke Fischerboote geflickt werden, aber auch richtig große Schiffe aus Glasfaser und Epoxidharz geformt werden.


..in Negombo Überreste des holländischen Fort und als ich weiter laufe, stoppt mich ein Bewaffneter. Ich  stehe  im Gefängnis von Negombo. Sorry, ich kann doch die Warnschilder in der Kringelschrift nicht lesen. 



Genug für heute. Die kleine Wetterstation am Rucksack zeigt 42Grad und langsam  schmerzt der beginnende Sonnenbrand.

. Bin heute 2mal von der Polizei darauf aufmerksam gemacht worden, daß in SriLanka auch draußen Maskenpflicht herrscht. Und wirklich fast alle halten sich dran. Selbst die Kleinsten, die am Nachmittag aus dem Kindergarten/Vorschule geholt werden, müssen eine Maske tragen. Da ich unter der FFP Maske fast ersticke, hole ich mir für 3cent das Stück einen 10 Pack OP Masken.

Habe mich gerade schlau gemacht, wo von hier die Busse weiter Richtung Norden abfahren. Weiß aber noch immer nicht, wohin mich der Bus morgen genau bringen wird....


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